2020 - Ostsee

Vom Wetter und der Pandemie treiben lassen, ging unsere Reise von Wismar an der Ostsee nach Rostock Warnemünde bis an den Plauer See.

Tag 0 - Die Vorbereitung

Unsere letzte Reise mit einem Wohnmobil lag bereits ein paar Jahre zurück, um genau zu sein war es eine Reise nach Schweden und Norwegen im Jahr 2014. Seitdem hatten wir uns immer wieder vorgenommen dies zu wiederholen und die skandinavischen Länder weiter zu erkunden. Diesmal hatten wir Glück und kurzentschlossen konnten wir noch einen Monat vor unserer geplanten Reisezeit ein freies Wohnmobil finden und es für den Zeitraum anmieten. Jedoch ging es diesmal nicht nach Schweden, Norwegen oder Finnland, sondern irgendwo in Richtung deutscher Nord- oder Ostsee. Wohin genau wollten wir spontan anhand des Wetters und der Lage bei der COVID-19 Pandemie entscheiden.

Überraschenderweise konnten wir das Wohnmobil einen halben Tag eher abholen als ursprünglich vereinbart. Zum Glück hatten wir alle Taschen schon gepackt und die wichtigsten Dinge inklusive der Fahrräder schon bereitgestellt, so dass wir das Wohnmobil relativ schnell beladen konnten. Am Abend studierten wir noch die Wetterdaten und die Entscheidung viel auf die Ostsee. Der Plan sah vor, von Wismar an der Ostsee in Richtung Osten über Rostock eventuell bis auf den Darß oder nach Usedom zu fahren.

Tag 1 - Wismar

Gegen 5 Uhr brachen wir auf und fuhren auf die Autobahn in Richtung Leipzig. Von dort ging es dann über Berlin weiter nach Wismar. Nach ca. 6 Stunden und einer kurzen Pause kamen wir grob zur Mittagszeit in Wismar an. Wir hatten uns bereits vorher einen Wohnmobilstellplatz am Hafen ausgesucht und steuerten diesen direkt und ohne Umwege an. Die Duschen und die Sanitäranlagen waren auf Grund der Verordnungen im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie geschlossen, jedoch hätten wir unser Abwasser entsorgen und gegen einen Obolus von 1 Euro neues Frischwasser beziehen können.

Da der Stellplatz relativ unspektakulär war machten wir uns auf den Hafen und die Stadt zu erkunden. Nach ein paar Metern in Richtung Hafen erregten nicht die Segelboote sondern das viel größere ehemalige Kreuzfahrtschiff "SuperStar Libra" unsere Aufmerksamkeit. Es liegt seit 2019 im Hafen von Wismar und hilft mehr Wohnraum für die gestiegene Anzahl an Mitarbeitern der MV werft zu bieten.

Anschließend ging es weiter in den Teil des Hafen in dem die älteren und historischen Fischerboote liegen.

Hier befinden sich auch zwei Schiffe, von denen direkt Fisch in jeglicher Form verkauft wird. Selbstverständlich mussten wir uns zum Auftakt des Urlaubs ein Fischbrötchen gönnen. Im Hafen befand sich auch eine Art kleines Oktoberfest und ein paar Ständen und Fahrgeschäften. Zum Leid der Händler waren wenige Besucher vor Ort. Wir gönnten uns zum Nachtisch eine Zuckerwatte, schauten uns noch etwas um und kehrten zum Vesper zurück zu unserem Wohnmobil.

Nach dem Vesper brachen wir in die entgegengesetzt Richtung auf und hofften dort näher an den riesigen Werfthallen eventuell einen Blick auf ein neues Schiff erhaschen zu können. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass dies aufgrund der komplett geschlossenen Werkhallen wohl unmöglich bzw. nur mit sehr viel Glück möglich ist. Wir spazierten also noch etwas weiter, schauten uns noch den Ziegeleipark an und begaben uns dann auf den Rückweg.

Für das Abendessen macht wir uns noch einmal auf den Weg in die Altstadt und deckten uns mit frischer Pizza, Pizzabrötchen und Fish & Chips ein. Auf dem Rückweg begann es leicht zu regnen, jedoch entschuldigte ein schöner Regenbogen für die Unannehmlichkeiten. Zurück am Wohnmobil war glücklicherweise unsere wertvolle Fracht noch immer warm und trocken. So ließen wir es uns schmecken und der Tag ging langsam zu Ende.

Bilder

Wismar Tor am Hafen

Tag 2

Der Platz war Nachts sehr ruhig und trotz der ungewohnten Umgebung haben wir in der ersten Nacht gut geschlafen. Leider hatten wir ein Kopfkissen vergessen und mussten uns hier anderweitig behelfen.

Zum Frühstück organisierten wir uns frische Brötchen vom Bäcker am Hafen und die aufgehende Sonne ließ die Backsteinbauten in einem noch schöneren Rot erstrahlen.

Nach dem Frühstück ging es zur Insel Poel, die uns besonders in den Herbst- und Frühjahrsmonaten empfohlen wurde, weil sich in dieser Zeit viele Zugvögel dort für ihre Rast niederlassen. Bereits auf dem Weg sahen wir viel Wasser mit großen Scharen von Vögeln. Das Bild wenn hunderte Vögel auf einmal losfliegen ist einfach faszinierend.

Auf unserem Weg von der Halbinsel machten wir einen kurzen Zwischenstopp am Poeler Forellenhof. Hier gibt es nicht nur Ferienhäuser und Fisch sondern auch einen Wohnmobilstellplatz.

Dieser sieht sehr gemütlich aus, jedoch war es noch nicht einmal Mittagszeit und wir wollten uns an dem Tag noch weitere Orte anschauen und entschieden uns daher für die Weiterfahrt.

Unser nächstes Ziel an diesem Tag war Rerik. Von Süden kommend befindet sich kurz bevor der Ort richtig beginnt auf der linken Seite der Straße ein offizieller Naturparkplatz. Auf diesem darf tagsüber auch mit Wohnmobilen gehalten werden, jedoch ist die Übernachtung verboten. Da der Wind zwar kühl war, der Himmel aber nur leicht bewölkt, entschlossen wir uns die letzten Meter in die Stadt mit dem Fahrrad zurückzulegen. Wir steuerten zuerst die Seebrücke und den Ostseestrand an.

Dort angekommen genossen wir die leichte Brise und schauten ob die Wellen ein paar Schätze an den Strand gespült hatten. Von einem Aussichtspunkt auf den Dünen hatten wir einen guten Überblick über den Ostseestrand, einen Teil des Salzhaff und Rerik selbst. Auch die Halbinsel Wustrow und ein paar darauf befindliche Häuser waren erkennbar.

Die Halbinsel wurde erst von der Wehrmacht und nach dem zweiten Weltkrieg von der Roten Armee als Kasernengelände genutzt. Nach der Wiedervereinigung wurde es verkauft, jedoch gibt es bis heute keine Einigung auf den Ausbau der Halbinsel und so wird sie von der Natur zurück erobert. Aktuell kann sie wohl in Kombination mit einer Planwagenfahrt besichtigt werden. An der Haffpromenade gönnten wir uns ein Eis, bevor wir den an diesem Tag stattfindenden Handwerksmarkt besuchten. Zurück am Wohnmobil ging es weiter in Richtung Kühlungsborn.

Ungefähr eine halbe Stunde später trafen wir in Kühlungsborn ein und entschieden uns, unser Nachtquartier im Campingpark Kühlungsborn aufzuschlagen. Leider war der Preis für eine Nacht dann doch etwas höher, als wir anhand der online verfügbaren Preistabelle errechnet hatten. Als erstes wurde an der Rezeption unsere Postleitzahl überprüft und da wir nicht aus einem Risikogebiet (siehe COVID-19 Pandemie) kamen, durften wir auch einchecken. Der Platz ist schön gelegen und es sind nur ein paar Meter bis zum Strand. Für Kinder gibt es mindestens einen sehr großen Spielplatz zum Klettern und Rutschen. Da es aber langsam dunkel wurde, verlagerten wir unsere weiteren Aktivitäten in das Wohnmobil und ließen den Tag langsam ausklingen.

Tag 3

Unser Ziel für diesen Tag war Rostock Warnemünde. Da wir nicht genau wussten, welche Sanitäreinrichtungen wir dort vorfinden werden, nutzten wir die sehr schicken im griechischen Still angelegten Sanitäreinrichtungen auf dem Campingplatz. Anschließend ließen wir noch unser Grauwasser ab und füllten das frisches Wasser auf. Auch den Inhalt der Campingtoilette entsorgten wir, ob wohl sie noch nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt war. Dies sollte sich jedoch in den kommenden zwei Tagen noch als sehr gute Entscheidung herausstellen.

Auf unserem Weg nach Rostock machten wir einen kurzen Zwischenstopp am Wohnmobilstellplatz "Sanddornstrand Wittenbeck". Diesen Stellplatz hatten wir uns vorher rausgesucht und er hätte als Übernachtungsplatz dienen können. Es führt eine schmale Straße hin und so weit wir sehen konnten ist er befestigt, liegt sehr nah an der Ostsee und es führt die Mecklenburgische Bäderbahn Molli direkt daran vorbei.

Nach dem kleinen Abstecher ging es endlich weiter in Richtung Rostock Warnemünde und dort versuchten wir einen Parkplatz auf der Mittelmole zu erreichen, auf dem auch Wohnmobile stehen dürfen. Doch leider blieb es zunächst bei dem Versuch, denn nachdem wir uns durch die verwinkelten und teilweise stark verzweigten Straßen des Hafengeländes navigiert hatten, mussten wir feststellen, dass wir den falschen Parkplatz ausgewählt hatten und uns wenige Meter aber ein massiver Zaun vom unseren eigentlichen Ziel trennten. Endlich den richtigen Parkplatz in der Navigations-App ausgewählt und nach weiteren 10-15 Minuten hatten wir endlichen den gewünschten Parkplatz mit dem Namen "Strominsel" erreicht. Alternativ kann zur Navigation auch der Parkplatz "Mittelmole" gewählt werden, da beide miteinander verbunden sind. Beide Parkplätze liegen ein paar Meter nördlich vom Bahnhof Warnemünde. Es war noch ein Stellplatz direkt hinter dem Zaun frei und wir konnten so parken, dass wir durch die Frontscheibe die vorbeifahrenden Schiffe auf dem Strom beobachten konnten.

Wer hier für 18€ pro Tag stehen möchte sollte beachten, dass es sich um einen reinen Park-/Stellplatz handelt auf dem es keine Ver- und Entsorgung für Wohnmobile gibt. Zum Glück hatten wir das am Morgen auf dem Camping noch alles erledigt.

Es war früher Nachmittag und wir machten uns auf den Weg Warnemünde zu erkunden und etwas Zeit am Stand zu verbringen. Jedoch musste zu nächst ein kurzer Abstecher auf den kleinen neben dem Bahnhof aufgebauten Rummel mit überdimensioniertem Riesenrad gemacht werden. Der Grund hierfür war die Hoffnung eine Zuckerwatte zu ergattern, der sich auch schnell erfüllte. So gestärkt konnte es nun endlich losgehen und wir erreichten nach wenigen 100 Metern den alten Strom und liefen diesen in Richtung Westmole entlang. Dabei schauten wir uns die Geschäfte und die unzähligen Schiffe an, mit denen entweder Rundfahrten gemacht werden oder von denen Essen, hauptsächlich Fisch oder etwas Frittiertes oder die Kombination aus beidem angeboten wurden. Wir konnten nicht widerstehen und mussten uns auch Pommes und Fischbrötchen kaufen und genossen diese. Ein paar Meter weiter spielte eine Straßenband Musik. So kamen wir an der Westmole an und liefen bis zu dem Aussichtspunkt neben dem Leuchtfeuer die Mole entlang. Auf dem Weg von der Mole genossen wir noch etwas den Ostsee Sand, suchten Muscheln und andere Schätze und gruben den Strand in Teilen komplett um. Vorbei am Teepott (einem Restaurant) und dem historischen Leuchtturm ging es durch ein paar Seitenstraßen zurück zum Wohnmobil. Für das Abendessen hatten wir auf unserem Rückweg auch noch eingekauft.

Während dem Abendbrot konnten wir den Schiffen beim Ein- und Auslaufen in bzw. aus dem Hafen zuschauen.

Im Laufe des Abends sammelten sich an der Mole direkt vor den Wohnmobilen immer mehr angelnde Personen. Neugierig wie wir sind gingen wir dann als es dunkel war spontan noch eine Runde und unterhielten uns mit ein paar von ihnen und erfuhren dabei glich noch welche Fischsorten sich hier besonders gut angeln und verarbeiten lassen.

Bilder

Warnemünde - Blick auf den alten Strom Warnemünde - Blick auf den alten Strom Warnemünde - Blick vom Stellplatz auf den Strom Warnemünde - Blick vom Stellplatz auf den Strom Warnemünde - Blick vom Stellplatz auf den Strom Warnemünde - Blick von Westmole in Richtung Hafen Warnemünde - Kleine Segelboote

Tag 4

Der Tag begann für uns mit einem Gang zum nahegelegenen Bäcker für frische Brötchen. Wie jeden Tag diskutierten wir beim Frühstück über den heutigen Plan und wie wir die kommenden Tage weiter reisen könnten. Leider nährte sich von Osten ein Gewitterfront inklusive Sturm, die eine Sturmflut mit sich bringen sollte. Zum Glück für uns aber zu diesem Zeitpunkt noch über der Insel Usedom war und erst in der Nacht oder am nächsten Tag in Warnemünde eintreffen sollte.

Da der Himmel am Vormittag in Warnemünde nur leicht bewölkt war entschlossen wir uns für eine Hafenrundfahrt. Zur Auswahl stehen verschieden Anbieter mit unterschiedlichen Schiffen und Routen. Wir entschieden uns für eine Rundfahrt mit einer Dauer von ca. 1 Stunde. Wie auf solchen Touren üblich erzählt der Kapitän bzw. die KapitänIn, während der Fahrt, was es alles zu sehen gibt. Die Fahrt verging wie im Flug und es war interessant ein paar Informationen mehr zum Hafen und dessen Geschichte zu erfahren. Während der Fahrt konnten wir auch einen Blick auf den Wohnmobilstellplatz erhaschen.

Anschließend ging es an den Strand zum Drachensteigen. Dies ging ganz gut, da der Wind relativ konstant in eine Richtung wehte.

Zum Mittag gab es wieder etwas von den bereits erwähnten Imbissschiffen. Anschließend ging es auf Besichtigungstour durch Warnemünde. Die Mischung von kleinen schmalen Häusern und Hotels lässt die Geschichte von Warnemünde vom kleinen armen Fischer Dorf, welches seit dem 19. Jahrhundert an Bedeutung als Seebad gewann bis hin zu einem bedeutenden Platz für den Fährverkehr werden.

Im Kurpark von Warnemünde stießen wir auf die "Bücherbüchse" einem Gebilde ähnlich eine Litfaßsäule, welches Fächer für Bücher hat. In die Fächer kann jeder Mensch seine gelesenen Bücher zum Teilen mit anderen legen und sich selbst neue mitnehmen. Zum Teil war ganz schön gewöhnungsbedürftige Literatur dabei, aber neben diesen gab es auch ein paar spannende Titel. Wir kamen noch mit einer Frau ins Gespräch, die hier öfter Bücher tauscht und unterhielten uns nett. Da dies jedoch unser letzter Tag in Warnemünde war nahmen wir kein Buch mit.

Weiter ging es vorbei am Hotel Neptun über die Strandpromenade zum Strand. Von dort ging es durch das flache Wasser der kleinen Wellen, vorbei am Teepot und am Leuchtturm, entlang am alten Strom und zurück zum Wohnmobil. Zwischendurch gab es noch ein schnelles Eis, denn der Verkäufer wollte gerade schließen und es war bereits dunkel geworden.

Beim Abendessen planten wir die Weiterfahrt und leider auch schon unseren Rückweg nach Hause. Da die von Osten kommende Gewitterfront sich immer weiter näherte beschlossen wir bereits im nächsten Tag den Weg in Richtung Heimat einzutreten und lieber noch einen Zwischenstop am Plauer See einzulegen, für den noch bessere Wetter angekündigt war.

Den Stellplatz auf einem Camping konnten und mussten wir, wegen der COVID-19 Pandemie und der Festlegung von Risikogebieten innerhalb Deutschlands, online reservieren, was auch ohne Probleme funktionierte.

Rostock Warnemünde - Hafenrundfahrt Rostock Warnemünde - Hafenrundfahrt Rostock Warnemünde - Hafenrundfahrt Rostock Warnemünde - Hafenrundfahrt mit Blick auf die Wohnmobile Rostock Warnemünde - Strand Rostock Warnemünde - Strand Rostock Warnemünde - Nacht

Tag 5

Nachts trafen die ersten Ausläufer der angekündigten Gewitterfront inklusive Sturmflut in Warnemünde ein und schüttelten das Wohnmobil kräftig durch, wodurch wir wach wurden. Es war ca. 5 Uhr am Morgen und bei einem Blick aus dem Fenster erschraken wir, denn ein Teil der Gondeln hingen nicht mehr am nahegelegenen Riesenrad. Glücklicherweise stellte sich später heraus, dass diese gezielte abgebaut wurden, um dem Storm weniger Angriffsfläche zu bieten.

Nach dem Frühstück brachen wir auf in Richtung Plauer See. Da die Fahrtzeit bis dahin jedoch nur ca. 1 1/2 Stunden beträgt, wir erst Nachmittags auf unseren reservierten Stellplatz durften und das Wetter in Warnemünde doch recht stürmisch war, machten wir noch einen Abstecher in Karls Erdbeerland in der Nähe von Rostock.

In Karls Erdbeerland sind wir geklettert, gerutscht und haben gestaunt. Es gab Tiere zum Streicheln und es konnte bei der Herstellung von Bonbons zugeschaut werden. Zum Mittag gab es für uns in Karls "Pfannkuchen-Schmiede" (ein Restaurant) leckere Pfannkuchen. Nach dem Mittagessen vor Ort ging es dann weiter zum Camping Bad Stuer am Plauer See.

Den größten Teil der Strecke fuhren wir gemütlich über die Autobahn, jedoch führte uns die Navigations-App ca. 1..2 Abfahrten zu zeitig von der Autobahn und wir konnten noch etwas die Umgebung und die schmalen Straßen am Plauer See genießen.

Am Campingplatz Bad Stuer am Plauer See angekommen, wurden wir freundlich empfangen. Bis auf ein paar Dauercamper war es jedoch sehr leer, was wohl für die Zeit im Oktober relativ normal sei. Der Sanitärbereich war schlicht, sauber und wurden in Teilen gerade renoviert.

Den Inhalt unseres Campingklos und unseres Grauwassertanks konnten wir kostenlos entsorgen. Auch Frischwasser konnten wir gratis nachfüllen. Das Restaurant direkt am Camping hatte verständlicher Weise nur noch zu ganz bestimmten Zeiten und nur nach Anmeldung geöffnet. Jedoch gab es die hauseigene Kürbissuppe auch im Glas zum Mitnehmen. Diese Chance ergriffen wir und hatten am Abend ein leckeres Abendessen.

Wir spazierten noch etwas in Richtung des Sees, genossen die Natur und ließen den Tag langsam ausklingen.

Tag 6

Nach der stürmischen und etwas unruhigen Nacht vom Vortag, verlief diese Nacht wieder sehr ruhig.

Nach einem ausgiebigen Frühstück, mit frischen Brötchen, die in der Rezeption des Campingplatzes vorbestellt werden konnten, ging es in Richtung Bärenwald. Wir durchquerten auf unserem Weg das Tal der Eisvögel, konnten jedoch nur andere kleine Vögel entdecken. Weiter ging es vorbei an ein paar Fischteichen bis wir den Bärenwald erreichten.

Der BÄRENWALD Müritz ist ein Schutzzentrum für Bären, welches von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN betrieben wird. Über des Besucherzentrum kann das relativ große und weitläufige Gelände betreten und verlassen werden. Für Familien mit Kindern oder für Leute mit viel Gepäck können im Kassenbereich auch Bollerwagen ausgeliehen werden. Auf dem Weg durch den Bärenwald gibt es viele Informationen über Bären im allgemeinen, aber auch zu den Bären die hier leben und über ihre Vorgeschichte. Es ist erschreckend, wie manche Menschen mit Bären umgehen und unter welchen Umständen sie vor ihrer Rettung teilweise gehalten wurden. Da stellt sich eine gewisse Erleichterung ein, dass die Bären jetzt in weitläufigen und bewaldeten Gehegen leben können, die ihrem eigentlichen Lebensraum wohl relativ nah kommen, denn ausgewildert werden können die meisten von ihnen leider nicht mehr. Fasziniert schauten wir den freundlich wirkenden Tieren zu, wie sie schliefen, gemächlich durch ihr Gehege streiften oder wie sie uns Menschen auf der anderen Seite des Zauns beobachteten. Jedoch sollten sie nicht leichtsinnig unterschätzt werden, denn sie sind und bleiben wilde Tiere mit viel Kraft.

Zurück im Besucherzentrum kann vor dem Verlassen im Bären-Shop noch ein Souvenir oder auch ein regionales Bio Erzeugnisse erworben werden. Bevor wir den Rückweg antraten gab es noch ein Eis im Bio-Bistro.

Unser Rückweg führte uns wieder vorbei an den Fischteichen und bevor wir in das Tal der Eisvögel einbogen gab es noch ein leckeres Brötchen mit Fisch am Imbiss von "Fischer Mütze". Wie wir dabei feststellten, wäre der Imbiss auch vom Bärenwald aus erreichbar gewesen.

Zurück am Wohnmobil überlegten wir, ob wir den Seerundweg mit den Fahrrädern noch etwas endecken könnten. Entschieden uns nach kurzer Überlegung auf Grund des kühlen Oktober Wetters jedoch dagegen und machten uns zu Fuß in Richtung Seeufer auf den Weg. Wir gelangten an eine kleine Badestelle mit einem schmalen und relativ kurzen Sandstrand. Das ganze machte einen sehr idyllischen Eindruck.

Beim Abendessen im Wohnmobil ließen wir den Tag langsam ausklingen.

Tag 7

Leider war der Tag der Heimreise gekommen. Wir frühstückten für diese Reise also noch ein letztes mal im Wohnmobil. Anschließend entleerten wir noch einmal ordnungsgemäß das Campingklo und das Grauwasser und traten die Heimreise an. Nach ca. 4-5 Stunden Fahrt über die Autobahn, vorbei an Berlin und Leipzig kamen wir am frühen Nachmittag wieder zu Hause an. Wir räumten das Wohnmobil aus und brachten auch unsere mitgebrachten Schätze in Sicherheit. Wieder saubergemacht war es bereit für die Rückgabe am nächsten Tag.

Rückblick

Auf unserer Reise konnten wir viel Neues entdecken und neue Eindrücke sammeln. Insgesamt war es eine gute Idee, wieder einmal eine Reise mit einem Wohnmobil zu machen, denn die Flexibilität, die wir auf früheren Reisen kennengelernt hatten, konnten wir auch dieses mal wieder in vollen Zügen genießen. Trotzdem sind wir etwas traurig, dass unsere Reisewoche gefühlt so schnell vorbei ging. Aber es wird wohl nicht lange dauern, bis dieses Gefühl der Vorfreude auf unsere nächste Reise weichen muss.

Eine wichtige Erkenntnis von dieser Reise im Hinblick auf zukünftige Touren ist, dass wir in der aktuellen Besetzung das Campingklo wohl alle 2 bis 3 Tage leeren müssen. Das ist besonders bei Stellplätzen wie dem in Rostock Warnemünde interessant, auf denen es keine Möglichkeit gibt das Klo zu entsorgen oder eine externe Toilette aufzusuchen.

Dank der LED Beleuchtung und des sparsamen Einsatzes der vorhandenen Energie hatten wir keinen Engpass auf dieser Reise und die zurückgelegte Strecke reichte aus, um den Akku wieder komplett zu füllen.