Erste Eindrücke mit Zwift Hub Rollentrainer

Mit dem Zwift Hub bietet Zwift seit 2022 seinen ersten eigenen Rolleintrainer an. Wir haben uns diesen angeschaut und einem Test-Training unterzogen.

Werbung?!: Das hier vorgestellte Produkt wurde selbst oder durch einen Freund/Verwandten/Bekannten selbst gekauft. Eine Unterstützung durch den Hersteller gab es in diesem Fall nicht.

Zwift selbst bietet seit Jahren eine Trainings-App für Rollentrainer an. Dabei wird das Training wie ein Spiel aufgebaut und es ist möglich mit anderen Menschen in einer virtuellen Welt zu trainieren. Dabei konzentrierte sich die Firma bis letztes Jahr ausschließlich auf die Entwicklung und Pflege der Software. Doch seit letztem Jahr wird mit dem Zwift Hub der erste eigene Rollentrainer angeboten. Der Preis ist relativ niedrig, wodurch der Einstieg erleichtert werden soll.

Wir haben uns den Zwift Hub einmal genauer angeschaut und einem ersten Test unterzogen.

Lieferumfang

Geliefert wird der Zwift Hub Rollentrainer in einem schlichten Karton auf dem die Umrisse des Rollentrainer noch einmal abgebildet sind und das Wort "HUB" in Großbuchstaben abgebildet ist.

Auf dem Deckel steht "Watopia is waiting ..." (auf deutsch: Watopia wartet ...). Bei Watopia ist eine virtuelle Welt in der Trainings-Anwendung Zwift. Wenn schon auf uns gewartet wird, wollen wir uns natürlich nicht länger mit der äußeren Hülle aufhalten und öffnen den Karton. Darin befindet sich ein weiterer Karton, der die leichten Beschädigungen durch den Transport ohne Probleme abgefangen hat. Im Inneren befindet sich dann eine weitere Verpackung mit zusätzlicher Luftpolsterung.

In dieser befindet sich der Rollentrainer und das Komplette Zubehör.

  • 2x farblich markierte Standfüße
  • 4x Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben für die Montage der Standfüße
  • 1x Achse mit Schnellspanner
  • 1x Netzteil
  • 3x verschiedene Stromkabel für den Anschluss des Netzteils in verschiedenen Ländern
  • 1x Anleitung
  • 2x Adapter für Steckachsen und Achsen mit Schnellspanner
  • 1x Maulschlüssel für Montage der Standfüße
  • 1x vorinstallierte Kassette am Rollentrainer

Eigenschaften

Die folgenden Eigenschaften stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet,vom Hersteller.

Eigenschaft Wert
Maximale simulierte Steigung 16 %
Maximale Leistung 1800 W
Leistungsgenauigkeit +/- 2,5 %
Übermittelt Messdaten Bluetooth FTMS oder ANT+ FE-C
Akzeptiert Steuerdaten Bluetooth FTMS oder ANT+ FE-C
Widerstandstyp Elektromagnetisch
Schwungradgewicht 4,7 kg
Produktgewicht 15 kg
Produktabmessungen 49,7 cm Länge x 61,2 cm Breite x 46,1 cm Höhe
Kompatible Reifengrößen Geeignet für 650c, 700c, 24", 26", 27,5", 29"
Maximales Fahrergewicht 120 kg
Geräuschpegel 52 dB bei 250 W
Betriebstemperatur -10°C bis +25°C
Leistungsanforderungen 100 bis 240 V, 1,5 A, 50 bis 60 Hz
Übersetzung der vorinstallierten Kassette 12-fach-Option: 11-30 Kassettenzähne, 8-, 9-, 10- und 11-fach-Optionen: 11–28 * Kassettenzähne
Freilaufkörper Hyperglide

Montage

Die Montage ist relativ einfach und ist in der Anleitung noch einmal beschrieben. Zunächst müssen die Standfüße mit den Schrauben und Muttern montiert werden. Durch farbliche Markierungen ist direkt erkenntlich an welche Seite diese müssen. Anschließend kommt der schwerste Teil der Montage. - Das Fahrrad muss aus dem Keller in die Wohnung gebracht werden. Dort angekommen wird das Hinterrad ausgebaut und mit Hilfe der beliegenden Schablone kann bestimmt werden welche Adapterring wie montiert werden muss. In unserem Fall nehmen wir die pinke Schablone für Achsen mit Schnellspanner. Auf der Schablone ist direkt erkennbar wie der Adapter eingesetzt werden muss, damit das Fahrrad anschließend fest mit dem Rollentrainer verbunden ist und sich der Rahmen nicht verzieht.

Die Montage haben wir vom Auspacken bis zum Montieren Fahrrad in ca. 10 bis 15 Minuten durchgeführt. Der Austausch des Fahrrades sollte später aber wesentlich schneller funktionieren.

Inbetriebnahme

Um den Zwift Hub Rollentrainer nach der Montage in Betrieb zunehmen, wird die Zwift App benötigt. Diese steht für Android und iOS Geräte und PCs mit dem Windows Betriebssystem zur Verfügung. Wir haben uns für die Zwift App auf einem Android Tablet für die ersten Tests entschieden. Zunächst ist die Anmeldung mit dem Zwift Konto notwendig. Anschließend fragt die App bereits ob ein Gerät verbunden werden soll. Ist Bluetooth aktiviert, wird der Rollentrainer sofort erkannt und das Training kann beginnen.

In unserem Fall werden wir auf ein Firmware-Update hingewiesen, welches wir direkt installieren wollen. Dies ist jedoch nur über die Zwift Companion App möglich. Ist diese Installiert ist das Update mit wenigen Clicks erledigt.

Verbinden der Sensoren

Es gibt zwei Möglichkeiten weiter Sensoren wie zum Beispiel einen Pulsgurt zu verbinden. Die erste ist, den Pulsgurt direkt per Bluetooth mit dem Smartphone oder Tablet zu verbinden. Dies funktionierte in unserem Test mit dem moofit Pulsgurt (siehe Artikel: "Pulsgurt von moofit im Test") ohne Probleme.

Eine weitere Möglichkeit ist es den oder die Sensoren direkt mit dem Zwift Hub zu verbinden, dies kann per ANT+ oder Bluetooth erfolgen. Dabei meldet der Zwift Hub dann die Daten an das Tablet oder Smartphone. Diese Verbindung kann jedoch nur über die Zwift Companion App hergestellt werden.

In unserem Test funktionierten Meide Methoden. Wir haben uns jedoch für die letztere entschieden, weil uns diese am flexibelsten vorkam.

Tip

Scheibenbremse am Hinterrad

Das für unseren Test eingesetzte Fahrrad hat Scheibenbremsen. Ist es auf dem Rolleintrainer montiert, ist keine Scheibe vorhanden und die Bremsbacken würden sich beim Betätigen der Hinterradbremse komplett aufeinander zubewegen und das Hinterrad würde sich nicht mehr ohne weiteres montieren lassen. Um dies zu verhindern gibt es Transportsicherungen, mit denen die Fahrräder teilweise auch verschickt werden. Ist diese nicht bzw. nicht mehr verfügbar, kann auch etwas anderes Verwendet werden. Wichtig ist nur, dass es Fettfrei ist und die Bremsbelege zum Beispiel durch scharfe Kanten nicht beschädigt.

Kette und Geräusche

Die meisten Menschen werden das Fahrrad wohl zumindest grob putzen, bevor sie es mit in die Wohnung nehmen. Aber auch die Kette sollte gereinigt und anschließend leicht geschmiert werden. Dadurch verringerte sich die Lautstärke und das Material wird geschont. Achtung: Nicht zu viel Kettenöl verwenden, ansonsten kann es passieren, dass es an der Wand oder anderen Gegenständen landet. Von dort geht es meist sehr schlecht ab und hinterlässt möglicherweise bleibende Schäden.

Lautstärke reduzieren

Durch die Verwendung einer Unterlage kann die Geräuschentwicklung weiter reduziert werden. Hier bietet Zwift selbst bereits eine Matte an, es können jedoch auch von anderen Herstellern Geeignete unterlagen verwendet werden. Ein weitere Vorteil eine ausreichend großen Unterlage ist, dass der Schweiß nur von dieser entfernt und nicht das Zimmer gewischt werden muss. Aber Achtung: Es muss unbedingt auf einen stabilen Stand geachtet werden.

Erster Eindruck

Unser erste Eindruck fällt positiv aus. Der Zwift Hub macht einen gut verarbeiteten Eindruck und die Bedienung ist wirklich einfach. Die Geschwindigkeit und Last werden beim Training mit der Zwift App entsprechend angepasst.

Die Geräusch Entwicklung ist hörbar, hält sich jedoch in Grenzen. So ist es zum Beispiel möglich nebenbei Gespräche zu führen, ein Hörbuch zu hören oder Fernsehen zu schauen.

Während unseres Testes haben wir einen Sprint im Stehen mit ca. 600 bis 700 Watt durchgeführt und wir hatten nie den Eindruck, dass wir mit dem Fahrrad und dem Rollentrainer umkippen.

Das bei der Bestellung bereits aus verschiedenen einfachen Kassetten gewählt werden kann ist für den Einstieg ein Vorteil, da hier keiner weiteren Kosten entstehen. Bei den meisten Fahrrädern sollte diese auch passen und ausreichen. In manchen Fällen und je nach Antrieb kann es jedoch sein, dass hier eventuell doch auf Kassetten anderer Hersteller (SRAM, Shimano, ...) zurückgegriffen werden muss.

Preis

Mit aktuell 499 € (Stand: März 2023) gehört der Zwift Hub zu den günstigen Rollentrainern am Markt. Dabei kann er aber mit seinen Eigenschaften und Leistungen durchaus mit teureren Modellen mithalten und ermöglicht so den günstigen Einstieg in das Indoor-Training mit dem eigenen Fahrrad. Wird der Rollentrainer mit der Zwift App für das Training verwendet, entstehen weitere Kosten von aktuell 15 € im Monat. Dies kann jedoch monatlich gekündigt oder auch pausiert werden. Zusätzlich gibt es noch weitere Möglichkeiten den Zwift Hup für das Training zu steuern. So wird dieser bereits von vielen anderen Anbietern für Trainings-Apps unterstützt. Bei diesen entstehen jedoch auch monatliche Kosten.

Bilder

Zwift Hub

Bilder vom Zwift Hub selbst.

Zwift App

Bilder von ein paar Schritten in der Zwift App.

Links