2021 - Nordsee

Mit Zwischenstopp im Harz ging es für zwei Wochen mit dem Wohnmobil nach Ostfriesland an die Nordsee.

Werbung?!: Das hier vorgestellte Produkt wurde selbst oder durch einen Freund/Verwandten/Bekannten selbst gekauft. Eine Unterstützung durch den Hersteller gab es in diesem Fall nicht.

Tag 0 - Die Vorbereitung

In der Woche unseres Reisebeginns rief uns die Wohnmobilvermietung an und teilte uns mit, dass wir gern das Wohnmobil einen Tag eher holen können. "Super" - dachten wir, dann können wir eher starten. Wir schmiedeten einen groben Plan, holten das Wohnmobil Freitag mittag ab und wollten Samstag im Morgengrauen losfahren. Nachdem wir bis spät abends das Wohnmobil beladen hatten und nur noch wenige Dinge fehlten beschlossen wir Samstag lieber etwas später und dafür möglichst stressfrei zu starten.


Tag 1 - Los geht es

Start und Frühstück

Gegen 6 Uhr standen wir auf, machten uns start bereit und luden noch ein paar Kleinigkeiten für den täglichen Bedarf ein. Ungefähr zwei Stunden später saßen alle bereit und voller Vorfreude im Wohnmobil und es konnte losgehen. Auf das Frühstück zu Hause hatten wir gezielt verzichtet, denn mit diesem wollten wir direkt unsere Reise starten. Wir fuhren auf die A72 in Richtung Leipzig und machten nach wenigen Kilometern unsere Frühstückpause auf dem Rastplatz Am Mühlbachtal. So wurde aus der normalen Autofahrt direkt Urlaub mit "Wohnmobil"-Gefühlen. Wirklich eine gute Idee. Während dem Frühstück entschieden wir noch nicht direkt die 650km bis an die Nordsee zu fahren, sondern einen von zwei vorher geplanten Stellplätzen in Harz nach ca. 300km anzusteuern und dort eine erste Übernachtungspause einzulegen.

Okertalsperre

In der Harz Region angekommen fuhren wir aus Richtung Goslar kommenden weiter durch das Okertal nach Schulenberg. Hier gibt es einen offiziellen Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgungsstationen. Von dem Stellplatz aus eröffnet sich ein schöner Blick über das Tal und bei schönem Wetter soll wohl auch der Brocken zu sehen sein. Leider war es an diesem Tag eher wolkig und die Sicht war sehr eingeschränkt, daher beschlossen wir zunächst wieder ein paar Kilometer in Richtung der Staumauer der Okertalsperre zu fahren. Wir fanden einen kostenlosen Parkplatz nahe der Staumauer der Okertalsperre, wanderten ein Stück und ließen uns auf dem Rückweg am Cafe Okerterrasse ein Eis schmecken.

Obwohl der Parkplatz sich auch für die Nacht anbot, beschlossen wir lieber wieder zurück ins Okertal zu fahren, denn da hatten wir bei unserer Anreise ein paar Kanufahrer und -fahrerinnen gesehen und wir wollten uns auch die Stromschnellen etwas genauer anschauen.

Romkerhaller Wasserfall

Wir schauten uns ein paar mögliche Stellplätze an und beschlossen dann am Rand des Parkplatzes nahe des Romkerhaller Wasserfalls unser Nachtquartier aufzuschlagen.

Da wir an diesem Abend noch keine richtige Lust zum Kochen hatten und wir den Namen schön fanden gingen wir ins Königreich Romkerhall. Dort nahmen wir Schlosshotel fürstlich unser Abendessen zu uns. Es gab Schnitzel nach Wiener Art, Rittergulasch, Kartoffelpuffer und Pommes.

Mehr Informationen können dem Wikipedia Artikel zu Romkerhall entnommen werden.

Auf dem Rückweg nieselte es leicht, was auch die weitere Nacht so bleiben sollte.


Tag 2 - Der Weg ist das Ziel

Gegen 8 Uhr waren alle irgendwie erwacht. Der Regen hatte zum Glück aufgehört, doch die Wolken hingen noch tief in den Bäumen. Die Außentemperatur betrug 11°C und die Temperatur im Wohnmobil ca. 15,5°C. Aber Dank kuscheliger Decke haben wir nicht gefroren. Also schnell den Warmwasserboiler und die Heizung angemacht und Wasser für Kaffee und Tee aufgesetzt. Schon wenige Minuten später war es angenehm warm und wir standen alle auf. Der Blick aus dem Fenster war schön und wir hatten das Gefühl direkt in der Natur zu stehen.

Zum Frühstück gab es Müsli und die restlichen Brötchen vom Vortag. Bei Helligkeit verrieten uns die Informationstafeln am Parkplatz noch ein paar historische Informationen zum Okertal und zum Wasserfall. Ein Teil davon kann im bereits erwähnten Wikipedia Artikel zu Romkerhall nachgelesen werden. Ein interessanter Punkt ist zum Beispiel, dass der Wasserfall künstlich angelegt wurde. Auf weiteren Schildern/Tafeln gab es Informationen zu Wanderrouten rund um den Parkplatz.

Uns viel auf, dass es an keinem der Naturparkplätze einen Mülleimer oder ähnliches gibt. Eventuell liegt es an den wilden Tieren, die dies sonst plündern würden.

Wanderung im Okertal

Nach dem Frühstück fuhren wir durch das Okertal in Richtung dem Ort Oker und suchten uns einen kleinen Parkplatz am Rand nahe dem Ausgleichsbecken für ein Kraftwerk. Über die Mauer führte ein Weg und brachte uns weg von der Straße auf die andere Seite der Oker. Auf der anderen Seite angekommen warnte uns ein Schild eindringlichst vor Steinschlag. Wir wanderten durch den Wald, über Holzbrücken, auf schmalen Wegen, doch wieder entlang der Straße, über sehr schmale Brücken und vorbei an Kletterwänden.

An der Marienwand schauten wir einer Gruppen von Bergsteigern und Bergsteigerinnen bei den Vorbereitungen und beim anschließenden Aufstieg zu. Während der Vorbereitungen konnten wir uns mit einigen von ihnen etwas austauschen und bekamen so noch ein paar Einblicke in die Welt des Kletterns.

Nach einer Weile kehrten wir dann zu unserem Wohnmobil zurück und mussten feststellen, dass der kleine Parkplatz ganz schön voll geworden war. Da wir nicht wenden konnten mussten wir noch einmal in Richtung des Königreichs Romkerhall fahren. Dort hatten sich auf dem früh noch leeren Parkplatz extrem viele Kanufahrer und -fahrerinnen eingefunden, die sich alle auf ihre Tour durch das Okertal vorbereiteten. Wie wir später erfuhren finden diese Fahrten wohl täglich von 11-14 Uhr statt.

In den folgenden Bildern sind die Eindrücke noch einmal in ein paar Bildern festgehalten.

Fahrt nach Norddeich

Ob wohl die Kanufahrten auch noch einmal interessant gewesen wäre, machten wir uns auf die ca. 350km lange Fahrt nach Norddeich nahe der Stadt Norden. Gegen 13:30 Uhr fuhren wir dann zum Tanken und für ein schnelles Mittag am Truckstop Schwarmstedt von der Autobahn ab. Das wohnmobil war schnell versorgt, bei uns Menschen dauerte es etwas länger. Nach Jahren entschieden wir uns doch mal wieder zu McDonald's zu gehen und dort etwas zu holen. Der McDonnald's war direkt gegen über der Tankstelle, jedoch sollten wir unsere Entscheidung schon schnell bereuen. In der Filiale war das totales Chaos, bei unserer Bestellung wurde etwas vergessen, geschmacklich war es Okay, aber zum Beispiel die Pommes sind an jeder 08/15 Imbissbude besser.

Anschließend fuhren wir weiter. Vorbei an Bremen und Emden durch Norden bis nach Norddeich.

Ankunft in Norddeich

Gegen 16:30 Uhr kamen wir in Norddeich an. Leider war der erste Wohnmobilstellplatz , den wir uns ausgesucht hatten, direkt hinter dem Deich schon komplett belegt. Also versuchten wir es am Stellplatz Ocean Wave neben der Seehundstation und hatten Glück. Für 11 Euro kann das Wohnmobil hier für 24 Stunden abgestellt und auch übernachtet werden. Der Gästebeitrag beträgt für Personen ab 16 Jahren 2,50€ und sollte bei allen Übernachtungen fällig werden.

Wir machten uns auf den Weg an die Nordsee und schlenderten vorbei an ein paar Restaurants, Cafés, Ferienwohnungen und kleinen Läden und befanden uns hinter dem Deich. Der Deich und der Strandbereich befinden sich gerade in Umgestaltung, wir fanden jedoch einen Übergang und waren endlich am Wasser, von dem gerade wegen Ebbe nicht mehr viel vorhanden war. Wir liefen also etwas über den Meeresboden und durch die zurückgebliebenen Pfützen.

Anschließend besorgten wir uns etwas zum Abendbort und schauten beim Abendessen von der Strandpromenade dem Sonnenuntergang zu. Als wir gegen 20:30 Uhr am Wohnmobil eintrafen war es bereits sehr dunkel. Wir ließen den Tag ausklingen.


Tag 3 - Seehunde und Watt

Nach einer sehr ruhigen Nacht ging es erst einmal zum nur wenige Minuten entfernt gelegenen Bäcker. Wir kauften frische Brötchen und einen Seestern, ein Gebäck aus Kuchenteig mit Zucker bestreut in Form eines riesigen Seesterns. Zurück am Wohnmobil stärkten wir uns für den Tag denn wir hatten viel vor.

Seehundstation

Kurz nach 10 Uhr brach wir auf in Richtung der nahe gelegenen Seehundstation. Doch zuerst ging es noch vorbei an der Gästekartenausgabe des Stellplatzes, an der wir unsere am Parkautomaten gelösten Karten in richtige Gästekarten tauschten.

Vom Wohnmobilstellplatz geht es vorbei am Freizeitbad Ocean Wave durch den Kurpark vorbei am Kinderspielhaus und Spielplätzen zur Seehundstation im Nationalpark-Haus Norddeich . Dort angekommen standen bereits ein paar Leute an. Glücklicherweise hatten wir die Tickets am Vortag bereits online für 11 Uhr gebucht, so dass wir pünktlich an den Wartenden vorbei den Expresszugang nutzen konnten. Wir hatten Glück, denn 11 Uhr schien gerade die Fütterung der jungen Seehunde zu sein, so konnten wir die Seehunde in voller Aktion und beim Fressen beobachten. Schön gemacht ist auch der Bereich an dem durch eine dicke Glasscheibe den Seehunden unterwasser beim Spielen zugeschaut werden kann. Hier können auch Menschen beobachtet werden, die verträumt den Seehunden beim Spielen zuschauen, denn irgendwie scheint das Treiben eine hypnotisierende Wirkung zu haben.

Neben den lebenden Seehunden gibt es auch noch ausgestopfte Tiere, die nicht berührt werden dürfen. Da scheinbar vorher schon klar war, dass die Besuchenden gern einen Seehund streicheln würden gibt es ein ausgestopftes Exemplar, welches explizit angefasst werden darf, was auch gern und intensiv genutzt wird.

Im weiteren Rundgang gibt es viele Informationen zu Seehunden. Insbesondere auch dazu, warum sie in der Seehundstation landen, welche Verletzungen sie zum Beispiel vom intensiven Bootsverkehr bekommen können und wie sie und ihr Lebensraum geschützt werden kann. Auch zu weiteren Tieren, die im Watt leben gibt es anschauliche Informationen.

Die Zeit in der Seehundestation verging wie im Flug und so verließen wir sie nach ca. 1,5 Stunden wieder.

Kurpark und Mittagspause

Weiter ging es durch den Kurpark in Richtung Deich. Hier gibt es viele Spielplätze nicht nur für junge sondern auch für ältere Menschen, denn das Spektrum reicht vom Sandkasten mit Rutsche bis hin zu Barren und Klimmzugstangen. Der Kurpark erstreckt sich über weite Bereiche und es gibt fast überall etwas Neues zu entdecken.

Wieder auf der Promenade hinter dem Deich angekommen schauten wir uns noch ein paar der kleinen Läden an und liefen anschließend für eine Mittagspause zu unserem Wohnmobil zurück. Angekommen gab es frischen Kaffee und den auf dem Weg bei Bäcker gekauften Teekuchen. Der Kuchen besitzt eine leichte Puddingfüllung und ist mit Mandelscheiben bestreut. Wir genossen die Sonne und ließen es uns schmecken.

Wattwanderung

Um 17 Uhr trafen wir uns vor dem Deich an der blauen Brücke am Haus des Gastes. Es waren einige Leute gekommen und die Tickets mussten vorher online gebucht werden. Um die Gruppen überschaubar und die Abstände einzuhalten wurde die Menschenmasse in mehrere kleinere Gruppen geteilt und mit einer kleinen Schaale ausgestattet. Anschließend ging es mit einer in der Seehundestation arbeitenden Person ins Watt. WIe sich aus der Erzählung vermutlich schon schließen lässt war gerade Ebbe und der Boden war zwar noch leicht feucht, aber gut begehbar. Im Watt angekommen mussten in jede Schale besondere Dinge aus dem Watt gesammelt werden. Anschließend versammelte sich die Gruppe und wir schauten uns die gefunden "Schätze" an. Von der netten Frau, die unsere Gruppe durch das Watt führte, bekamen wir zu jedem Lebewesen eine kleine Geschichte und weitere Informationen über das Leben im Watt erzählt. Nachdem wir auf dem Watt alles begutachtet hatten ging es in den Boden, hier schauten wir uns die Wattwürmer und die Ringelwürmer etwas genauer an. Zum Abschluss wurden noch mutige Menschen gesucht, die den Meeressalat frisch aus dem Watt kosten wollten. Ein paar fanden sich, aber da der Salat nur in einer der zurückgeblieben Pfützen grob gewaschen war, knirschte es ganz schön beim Kauen.

Hinweis: Bitte unbedingt beachten, dass Meersalat viel Jod enthält, was sich bei manchen Menschen negativ auf die Gesundheit auswirken kann.

Achtung: Bei der hier beschrieben Wanderung durch das Watt sind wir stets in der direkten Nähe des Ufers geblieben. Wer eine größere Wanderung, eventuell sogar von einer der Ostfriesischen Inseln zum Festland oder andersherum plant, sollte sich definitiv eine Person suchen, die sich sehr gut im Watt und den lokalen Gegebenheiten auskennt. Wer dies nicht beachtet gefährdet eventuell nicht nur sein Leben, denn die Flut und das Wasser können schneller wiederkommen als dies anfangs den Eindruck macht. Auch können gefährliche Strömungen entstehen die selbst einen Menschen mit guter Kondition raus auf das Meer spülen können.

Auf dem Rückweg gab es noch ein Eis und zurück am Wohnmobil gab es ein leckeres Abendessen mit Nudeln, Soße, Wurst und Käse.

Als wir dann endlich fertig waren, war es schon relativ spät und wir ließen den Tag noch kurz ausklingen.


Tag 4 - Drachen über dem Strand

Die Nacht war wieder angenehm ruhig, lediglich in den Morgenstunden wurde es etwas lauter und als wir gegen 8 Uhr das Wohnmobil verließen, stellten wir fest, dass es auf dem Platz recht leer geworden war. Da wir wieder kein Brot im Omnia Backofen gemacht hatten - der nahgelegene Bäcke lädt zum Faulsein ein - mussten wir zum Bäcker gehen. Diesmal wählten wir ein paar andere Brötchen und zurück im Wohnmobil gab es ein leckeres Frühstück mit frischem Kaffee und den gerade gekauften Brötchen.

An diesem Tag waren für Nachmittag noch ein paar kleinere Regenschauer angekündigt und es war bereits am Stellplatz schon windiger als die letzten Tage. Wir beschlossen daher die Drachen mit an den Strand zunehmen und zu schauen ob wir diese dort irgendwo steigenlassen können. Am Strand angekommen mussten wir jedoch schnell feststellen, dass auf dem Sandstrand wenig Platz ist um einen Drachen steigen zu lassen. Zum Teil wird der Strand gerade umgebaut und die Flächen, auf denen nicht gebaut wird, beherbergen aktuell zusätzlich noch alle übriggebliebenen Strandkörbe. Unsere Drachen könnten wir schließlich auf der Wiese vor der Kite Schule starten. Der Wind blies sehr stark, so dass wir selbst die kleinen Drachen gut festhalten mussten.

Die Kombination aus Flut und Wind führte dazu, dass das Wasser der Nordsee weit auf das Festland spritzte. Wir liefen weiter in Richtung Hafen, schauten uns dort Fischkutter, ein Schiff für Seebestattungen und noch weitere Ausgefallenen Drachen an.

Leider fing es bereits kurz vor 12 Uhr an leicht aber durchgehend zu regnen. Weswegen wir beschlossen die Hauptstraße mit ihren kleinen Läden entlang zugehen. Beim Netto angekommen kauften wir ein paar wichtige und "dringend" benötigten Kleinigkeiten ein und machten uns auf den Weg zum WOhnmobil. Dort angekommen gab es Vesper.

Vor dem Abendbrot ging es noch einmal los an den Strand zum Drachensteigen. Auf dem Rückweg gab es Eis und wir erkundeten noch etwas die Umgebung und Gassen und fanden noch mehr Spielplätze.

Zum Abendbrot selbst gab es Pfannkuchen mit selbstgemachten Apfelmus.


Tag 5 - Weiter nach Neuharlingersiel

Norddeich

Es war wieder ein sehr schöner Morgen und wir konnten aus dem Wohnmobil den Sonnenaufgang beobachten.

Als wir gegen 8 Uhr das wohnmobil verließen war es sonnig und annähernd windstill. Wir beschlossen daher nicht im oder vor dem Wohnmobil zu frühstücken, sondern wollten uns einen Platz suchen, der für uns alle etwas besonderes ist. Die Wahl eines entsprechenden Platzes fällt dabei gar nicht so leicht, denn es gibt viele davon. Angefangen beim Strand über die verschiedenen Parks bis hinzu einem Spielplatz mit Bänken. Wer kleinere Kinder hat und einmal die Idee auf dem Spielplatz zu frühstücken in den Raum geworfen hat, wird anschließend wohl nicht mehr darum herum kommen.

Zurück am Wohnmobil verstauten wir alle Sachen wieder, rollten das Stromkabel, welches wir doch gebraucht hatten, auf und machten uns auf den Weg zum Entsorgungsplatz, der sich direkt neben der Einfahrt befindet. Glücklicherweise war es bereits um die Mittagszeit, denn ungefähr zwischen 9 und 11 Uhr ist der Andrang sehr groß.

Die Fahrt

Vor uns stand ein größeres Wohnmobil mit, welches dementsprechend auch einen größeren Frischwassertank von ca. 380 Litern hat. Bei einem netten Plausch mit den Besitzern verging die Zeit etwas schneller und wir konnten uns noch etwas über die nächsten Stationen des jeweils anderen austauschen. Anschließend waren wir an der Reihe. Also das Wohnmobil über der Entsorgungsstelle positioniert und den Absperrhahn des Grauwassertanks geöffnet. Parallel dazu den Frischwassertank wieder befüllt, glücklicherweise reichte der im Wohnmobil befindliche schlauch gerade so. Während das Grau- und das Frischwasser so liefen konnten wir noch ein paar gerade eingetroffenen Gästen am Automat für die Stellplatztickets helfen.

Neuharlingersiel

Bevor wir endlich nach Neuharlingersiel fahren konnten gingen wir noch schnell in Norden einkaufen und füllten unsere Vorräte wieder auf. Anschließen fuhren wir die Straße nahe des Deiches entlang bis wir unseren Zielort erreichten. Kurz vor dem angepeilten Stellplatz wurde jedoch die Straße gebaut und war aus diesem Grund komplett gesperrt. Wir fuhren als wieder ein Stück zurück auf die Ortumfahrung, umfuhren den Ort und näherten uns von Osten. Endlich waren wir am Stellplatz angekommen.

Der Stellplatz befindet sich direkt neben dem Hafen und dem Parkplatz auf dem die Leute ihr Auto abstellen können, die mit der Fähre nach Spiekeroog fahren wollen. Die Stellplätze in der ersten Reihe grenzen direkt an Schilf und Dünengras an und dahinter beginnt bereits das Watt. Der Platz selbst ist mit grobem Schotter befestigt. Es gibt 23 Plätze, einen Kassenautomat, eine Station zur Entsorgung der Toilette und einen Müllplatz. Preislich ist der Platz mit 20€ pro Nacht und zusätzlicher Kurtaxe von 3€ pro Person ab 16 Jahren und 1,50€ pro Person ab 6 Jahren recht teuer.

Der Zugang zum Hafen, um den sich auch das Zentrum von Neuharlingersiel erstreckt ist nur wenige Meter entfernt. Ein befestigter Strand mit Sand befindet sich vom Stellplatz aus gesehen auf der gegenüberliegenden Seite des Hafen und ist fußläufig in ca. 10 Minuten erreichbar.

Die Stadt ist klein, aber der historische Stadtkern um den Hafen versprüht einen angenehmen Charme. Im Hafen saß an diesem Tag noch ein Straßenmusiker mit Harfe. Die Klänge laden dazu ein etwas zu verweilen und verträumt das Treiben im Hafen zu beobachten.

Den Rest von dem sehr sonnigen und warmen Tag verbrachten wir am Strand und teilweise auch im Wasser. Als die Ebbe einsetzte liefen wir nahe dem Ufer über den zum Vorscheine kommenden Meeresboden und versuchten direkt unser Wissen von der Wattwanderung anzuwenden.

Auf dem Rückweg holten wir uns noch schnell ein paar Brötchen beim Bäcker im Hafen. Während ein Teil von uns im Wohnmobil blieb und das Geschir abwusch, ging der andere Teil den Sonnenuntergang von der Mole anschauen.

Als wir uns alle wieder im Wohnmobil trafen war es bereits nach 20 Uhr und dunkel. So ließen wir den Tag ausklingen.


Tag 6 - Tag des Windes und des Eis

Der Tag begann wieder mit dem notieren der Eindrücke des gestrigen Tages. Heute hatten alle die kompletter Nacht in ihrem Bett verbracht. Ob nun trotz des Windes oder gerade wegen ihm konnten wir leider nicht klären. Ob wohl es durch den Lieferverkehr nachts etwas lauter als auf dem Stellplatz in Norddeich war, haben alle sehr gut geschlafen.

Aufgrund des angekündigten Sturms hatten wir eigentlich beschlossen in der zweiten Reihe stehenzubleiben. Aber als dann doch ein Stellplatz in der vorderen Reihe frei wurde, parkten wir schnell um.

Anschließend konnten wir dann endlich zum nahegelegenen Bäcker im Hafen starten. Neben Brötchen gab es diesmal auch Croissants, die sich als sehr lecker erwiesen. Zurück am Wohnmobil entschieden wir vor dem Frühstück noch schnell auf die Auffahrböcke zufahren, damit das wohnmobil doch etwas gerader steht und uns zum Frühstück nicht der Belag vom Brötchen rutscht.

Nach dem Frühstück hielten wir uns noch etwas im Wohnmobil auf. Ein Teil malte oder bastelte, der andere Teil von uns schaute verträumt auf die Nordsee und auf das gerade wiederkommende Wasser.

Spielplatz

Gegen 10 Uhr brachen wir dann wetterfest gekleidet auf um den Ort und den Strand in westliche Richtung vom Deich aus noch etwas genauer zu erkunden. Direkt hinter dem Deich zwischen Badewerk und Nordsee-Camping Neuharlingersiel befindet sich ein recht großer und noch relativ neu angelegter Abendeuerspielplatz. Daneben hätte eigentlich noch ein Park mit Fitness-Geräten sein müssen, jedoch befand sich da viel umgegrabene Erde und ein paar Bagger gruben das Geländer gerade komplett um.

Wasserspielplatz

Da wir wegen dem Wasser an die Nordsee gefahren sind ging es nach einer Weile zurück über den Deich in Richtung Nordsee. Leider fing es dann an leicht zu regnen. Trotzdem machten wir am Wasserspielplatz direkt am Strand noch einen Zwischenstopp. Leider war aktuell etwas wenig Wasser in den Becken vorhanden, so dass ein Teil der Geräte auf Grund von Wassermangel nicht mehr in vollem Umfang nutzbar waren. Die anderen Geräte, die sich durch manuelles Pumpen mit Wasser versorgen ließen, funktionierten jedoch ohne Probleme. Selbst ein paar andere Männer kamen dazu und schienen das Kind wieder in sich entdeckt zu haben. Sie rannten zwar nicht so aufgeregt herum wie die jüngeren Kinder, probierten aber voller Begeisterung die einzelne Pumpen der reihenach aus und freuten sich über das Ergebnis. - Schön.

Neuharlingersiel

Die Freude auf dem Wasserspielplatz war jedoch nicht von langer Dauer, da nicht nur das Wasser von unten, sondern auch von oben mehr wurde. Treffender gesagt wurde es eher von der Seite mehr, denn der Wind blies relativ stark und konstant aus einer Richtung. Wir eilten zurück in Richtung Hafen und rannten von Strandkorb zu Strandkorb und suchten im Windschatten etwas Schutz vor dem Regen.

Zurück im Hafen gab es bei dem Bäcker, bei dem wir früh unsere Brötchen gekauft hatten ein Eis für jeden. Daneben in der Schlemmeria gab es dann noch eine Portion "Waffel frites". Dabei handelt es sich um Waffeln in Stäbchenform, die ungefähr so groß wie Pommes frites sind.

Anschließend ging es zum Vesper zurück zum Wohnmobil. Wir verbrachten einen Teil des Nachmittags dort und warteten ein paar weiter recht kräftige Regenschauer ab.

Gegen 16 Uhr ging es dann noch einmal los, denn wir wollten noch mal das Buddelschiffmuseum im Hafen besuchen und im Tee Kontor ein Windlicht mit Motiv kaufen, welches wir am Vormittag dort entdeckt hatten. Doch zunächst ging es noch einmal in die Schleckeria, denn wir hatten mittags dort die große Eisauswahl entdeckt. Dort angekommen, brauchten wir ein paar Minuten, bevor wir uns entschieden hatten welche Sorte jeder von uns essen wollte.

Weiter ging es in Richtung Buddelschiff Museum . Buddelschiffe sind Schiffe, welche sich in Flaschen befinden und sich ein Leihe immer fragt, wie sie dort reingekommen sind. Vor dem Museum gibt es eine sehr schon gemachte Dachrinne, jedoch hatte das Museum obwohl wir innerhalb der Öffnungszeiten dort ankamen bereits oder immer noch geschlossen.

So ging es weiter zum Tee Kontor, hier bekamen wir unser Windlicht.

Einer von uns musste zurück zum Auto das Abendessen vorbereiten und der Rest streifte bei einsetzender Ebbe noch etwas entlang der Wasserkannte und hielt nach ein paar Schätzen ausschau.

Zum Abendessen brachten wir das erste mal auf Reise unseren neuen Omnia Backofen zum Einsatz. Es gab einen Nudelauflauf.

Nach dem Abendessen eilten wir nocheinmal auf die Mole und schauten Menschen beim Kitesurfen zu. Leider wurden wir wieder von einem Regenschauer überrascht und wir rannten zurück zum Wohnmobil.

Wir ließen den Tag im Trockenen ausklingen.

Anmerkung: Sollten die Stellplätze direkt am Hafen alle belegt sein, gibt es auf der anderen Seite des Hafen hinter dem Deich noch einen Camping mit Wohnmobilstellplätzen . Der scheint zwar etwas teurer zu sein, jedoch gibt es teilweise direkt am Platz die Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung. Weiterhin steht strom zur Verfügung, was bei den Stellplätzen direkt am Hafen nicht der Fall ist.


Tag 7 - Meer mit Dach

Freitag ist Wochenmarkt in Neuharlingersiel. Diesen mussten wir natürlich besuchen, bevor wir weiter fuhren. Der Markt war überschaubar mit Kaffee-, BLumen-, Wurst-, Tee- und weiteren Ständen. Wir kauften einen Kaffee aus einer Rösterei aus Kiel. Während des Gespräches am Stand hätte der Verkäufer den Kaffee beinahe doch noch gemahlen, doch in letzter Sekunde konnten wir das noch verhindern, denn dies wollten wir ja jedesmal frisch mit unserer Groening Kaffeemühle machen.

Hooksiel und Schwimmbad

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren in Richting Hooksiel. In Hooksiel angekommen ging wir erst einmal zu einem Camping-Ausstatter, weil wir eine isolierte Picknickdecke aus dem Angebot und eine Wäschespinne für Reisen kaufen wollten. Wie immer haben wir noch ein paar weitere "praktische" Dinge für den Urlaub im Wohnmobil gefunden. So waren unter den geplanten Dingen noch ein Falteimer zum Wäschewaschen und zwei kleine Sitzunterlagen.

Weiter ging es zum Meerwasser-Hallenwellenbad . Die Tickets dafür hatten wir vorher für die Zeit von 13 bis 15 Uhr gebucht und direkt online bezahlt. So gestaltete sich der Einlass auch relativ unkompliziert und wir ersparten uns Dank Corona App die aufwendige Anmeldung. Im Bad hatten wir aufgrund der aktuellen Hygieneverordnung zu viert ein Abteil mit 30 Spinten. Diese Regelungen erstreckten sich auch auf die Aktivitäten im Hallenbad, so gab es keine Wellen, keine Wasserspiele und -düsen. Lediglich der Kleinkindbereich mit einer Mini-Rutsche war noch offen und im großen Becken durfte geschwommen werden. Immerhin waren mit uns ca. 18 Menschen im Bad, was zwar recht angenehm war, jedoch für die Betreiber bestimmt nicht lukrativ ist. Nach ca. 1,5 Stunden ging es dann unter die Dusche, was nach einer Woche beengt im Wohnmobil waschen auch mal wieder schön war.

Hohenkirchen und "Dorf Wangerland"

Eigentlich wollten wir anschließend zum Reisemobilhafen an der Ostdüne fahren, jedoch entschieden wir uns noch auf dem Parkplatz vom Schwimmbad bei einem nachgeholten Mittagssnack um und entleerten auf dem Parkplatz an der Entsorgungsstation noch gratis unsere Toilette. Dazu sei gesagt, dass sich direkt auf dem Parkplatz auch noch ein Bereich für Wohnmobile befindet auf dem für 12€ die Nacht gestanden werden kann. Die Entsorgung von Toilette und Grauwasser ist gratis, frisches Wasser und Strom müssen bezahlt werden.

Auf unserer Fahrt von Neuharlingersiel nach Hooksiel sind wir bei Hohenkirchen an einem kleinen Stellplatz an einem See vorbei gefahren. Dorthin wollten wir zurück und schauen, ob wir die Nacht dort verbringen können.

Beim ersten Stellplatz in Hohenkirchen angekommen machte dieser einen guten Eindruck. Ent- und Versorgung war verfügbar und auch Strom gab es an den einzelnen Plätzen. Jedoch entdeckten wir auf der Karte noch einen weiteren Stellplatz, der laut Karte noch etwas näher an einem kleinen Strand am See gelegen sein sollte. Zu diesem fuhren wir.

Der zweite Stellplatz befindet sich nördlich von Hohenkirchen. Die Gebühr beträgt 5€ pro Nacht zuzüglich Kurtaxe. Jedoch kam an diesem Tag keine Person mehr vorbei, die das Geld kassieren wollte. Strom ist nach Bezahlung auch verfügbar, jedoch wird für die Ver- und Entsorgung auf einen anderen Stellplatz verwiesen. Da aber der Behälter des Camping-Klos frisch geleert war und wir noch genug Frischwasserhatten, sollte das alles kein Problem sein und wir hätten sogar auch ohne Strom stehen können.

Neben dem Stellplatz befindet sich ein kleiner Garten eines Gemeinschaftsprojektes, die wurde erst im März 2020 wiederbelebt und als wir so schauten kamen wir mit ein paar Frauen die im Garten gemeinsam arbeiteten ins Gespräch und erfuhren so noch ein paar wissenswerte Dinge über die Region. So war zum Beispiel der See, an dem wir standen vor ein paar Jahren noch relativ klein. Jedoch wurde die Erde benötigt um den Deich zu erhöhen und so den Schutz vor Sturmfluten zu verbessern und so wurde die Erde hier abgetragen, zum Deich gebracht und es entstand ein größerer See.

Leider befand sich der gewünschte Strand im "Dorf Wangerland". Dabei handelt es sich um eine alte Bundeswehrkaserne, die von einem Niederländer aufgekauft und vor ein paar Jahren zu einem Ferienpark umgebaut worden war. Da wir um den Strand zu erreichen erst durch die Rezeption gemusst hätten, schauten wir lieber auf der anderen Seite nach einer Möglichkeit zum Spielen. Hier wurden wir auch nur wenige Meter vom Wohnmobilstellplatz fündig. Dieser schmale Sandstreifen wurde zwar durch Schilf vom eigentlichen Wasser abgetrennt, aber um eine Sandburg zu bauen reichte es aus. Wie es aussieht wird der Streifen jedoch auch nicht mehr lange zur Verfügung stehen, denn die Grundstücke für die nächsten Häuse sind bereits markiert.

Wie zu Hause gab es auch im Urlaub zum Nudelfreitag Nudeln und wir ließen den Tag anschließend bei einem Film ausklingen. Als es dunkel war, nahm der Wind wieder etwas zu und es fing wieder leicht an zu nieseln.

Bis ca. 23 Uhr war der Bass aus dem Dorf Wangerland zu hören.


Tag 8 - Emden

Langsam erwachten wir und gegen 8:30 Uhr klopfte es an der Tür unsere Wohnmobiles. Es war ein Mann vom Ordnungsamt, der die Gebühr für den Stellplatz kassieren wollte. Es kostete 5€ für das Wohnmobil und die Kurtaxe kostete 1,75€ pro Erwachsener und 0,60€ für Kinder.

Anschließend versuchten wir einen Bäcker im Ort zu finden, aber leider konnten wir keinen finden und griffen auf das Backregal des nahegelegenen Diskounters zurück. Die Backwaren waren Okay, kamen geschmacklich aber nicht an die der Bäcker der letzten Tage heran.

Wir planten unsere Weiterfahrt und beschlossen uns doch noch Emden anzuschauen. Ab 10 Uhr war wieder der Bass aus dem Dorf Wangerland zu hören und wir machten ins auf den Weg. Auf unserem Weg kamen wir noch an ein paar Windmühlen in Aurich vorbei.

Kurz vor dem Mittag trafen wir am Stellplatz in Emden am Yachthafen ein und es war glücklicherweise noch ein Stellplatz direkt am Wasser mit freiem Blick auf den Hafen frei. Die Standgebür konnten wir bei einem Mann am ein paar Meter neben dem Stellplatz entrichten. Es war auch wieder der Corona-Nachweiß entsprechend der Hygienerichtlinien notwendig. Nach dem bezahlen der 12€ erhielten wir gleich noch einen kleinen Stadtplan und konnten uns umgehend auf den Weg machen.

Wir liefen in die Stadt und kamen am Emder Rathaus/ostfriesisches Landesmuseum vorbei.

Doch ein paar Meter weiter erregte ein Haus, durch dessen Wand ein Elefant schaute, unsere Aufmerksamkeit. Bei diesem Haus handelt es sich um "Dat Otto Huus", eine Art Museum in dem verschiedene Requisiten und Errungenschaften von Otto Waalkes, einem bekannten deutschen Komiker, der in Emden geboren wurde, ausgestellt sind. Leider schloss es nur wenige Minuten nachdem wir dort eintrafen. Weswegen wir uns nur für ein Eis von der Eisdiele im Nachbarhaus mit dem Ottifanten im Logo entschieden. Leider keine so gute Wahl, denn wir waren durch die Eis der letzten Tage schon etwas verwöhnt. Bevor "Dat Otto Huus" für den Tag endgültig schloss kauften wir noch schnell kleine plüsch Ottifanten, die besonders bei den jüngsten Mitreisenden auf große Begeisterung stießen und den restlichen Tag nicht mehr fehlen durften.

Anschließend erkundeten wir etwas die Stadt, kamen an Neubauten, alten Bunkern, kleinen Geschäften und Cafes vorbei. Im großen und ganzen eine recht gemütliche Stadt. Leider hatten wir den Wochenmarkt um 2 Stunden verpasst und bis zum nächsten werden wir wohl nicht mehr in der Stadt verweilen. Im Jahr 2021 fand der Wochenmarkt immer Dienstags, Freitags und Samstag von 8 bis 13 Uhr statt.

Zum Mittag gab es Pasta in einem der italienischen Restaurants. Am Nachmittag erkundeten wir einen zentrumsnahen Abenteuerspielplatz, der gut besucht war. Da wir relativ spät erst Mittag gegessen hatten, verschob sich sich das Abendessen auch und wir aßen noch ein Eis und anschließend Pizza von einem der unzähligen Gaststätten in der Innenstadt.

Auf der anderen Seite des Hafens befand sich eine "Party-Insel", von der den ganzen Tag bis in die Nacht laute Musik zu hören war. Selbst als es gegen 21 Uhr wieder begann in Strömen zu regnen stoppte diese nicht.

Da kein Bäcker in der Nähe war und wir unsere Sonntagsbrötchen am nächsten Tag im Omnia backen wollten, bereiteten wir noch Teig vor und ließen den Tag langsam ausklingen.


Tag 9 - Waschtag und Leuchtturm

Abschied von Emden

Am Stellplatz in Emden gibt es die Möglichkeit seine Wäsche zu waschen. Dazu hatten wir für 8 Uhr einen Termin vereinbart, damit wir uns den Schlüssel am Hafenhaus abholen konnten. Bevor es losging kam noch der Teig für das Frühstücksbrot in den Omnia. Den Schlüssel gab es wie am Vortag vereinbart. Es standen eine Waschmaschine und ein Industrietrockner von Miele zur Verfügung. Für die Waschmaschine wurden 3€ in 50 Cent Münzen benötigt. Die Trocknung kostete 1€ und konnte direkt bezahlt werden.

Zurück am Wohnmobil kam der Omnia auf den Herd und wir machten uns fertig und bereiteten das Frühstück vor.

Bevor wir aßen, kam die Wäsche noch von der Waschmaschine in den Trockner, so dass nach dem Frühstück gegen 10 Uhr alles fertig war.

Wir drehten noch eine Hafenrunde, verkosteten noch ein Eis und sagten dem dem Ottifanten tschüss.

Um die mittagszeit fuhren wir noch einmal am die Ostmole und schauten nach ein paar großen Schiffen. Leider war dies nicht so atemberaubend wie im letzten Jahr die großen Fähren in Rostock Warnemünde. Hier hätte es auch einen Stellplatz gegeben, den wir uns zwar vorher angeschaut hatten, der bei näherer Betrachtung aber nicht ganz so schön gewesen wäre.

Campener Leuchtturm

Weiter ging es dann über die Schleusen hin zum Campener Leuchtturm. Hier hatten wir im Navi leider das falsche Ziel gewählt, so dass es uns über die Deichstraße geleitet hätte, die ist aber für normalen Autoverkehr gesperrt. Zurück auf der richtigen Route waren wir dann nach einem kurzen Umweg am Leuchtturm. Hier stehen leider nur weniger Parkplätze zur Verfügung und die parkenden PKW blockierten bereits den einzigen Parkplatz für Busse.

Der Campener Leuchtturm ist mit seinen 65,3 Metern Höhe der höchste Leuchtturm Deutschlands. Er wurde 1889 erbaut und wurde 1891 in Betrieb genommen. Heute kann er besichtigt werden. Zum Zeitpunkt unseres Besuches müssen für Erwachsene 4€ und für Kinder 2€ bzw jeweils 1€ mehr ohne Nordsee-Service-Card entrichtet werden. AUf Grund der aktuellen Hygieneverordnungen durften nur 10 Leute gleichzeitig auf den Turm, daher mussten wir kurz warten und verbrachten die Zeit mit dem Verzehr eines Eises. Nach ca. 20 Minuten wurden wir aufgerufen und durften die 308 Stufen des Leuchtturms bis zur Aussichtsplattform erklimmen. Bis zum Technikraum mit dem Leuchtfeuer sind es insgesamt 320 Stufen, jedoch darf dieser Bereich nicht betreten werden. Um auf die Plattform zugelangen muss der Leuchtturm verlassen werden und anschließend kann in luftiger Höhe drum herum gelaufen werden. Bei klarem Wetter kann bis in die Niederlande und nach Borkum und Emden geschaut werden - leider war das Wetter bei unserem Besuch eher diesig und wir konnten die Orte nur schemenhaft erahnen. Wieder unten angekommen erfuhren wir noch ein paar interessante Details. So ist er auch heute noch in Betrieb, jedoch läuft jetzt alles vollautomatisch und auf Knopfdruck. Sein Leichtfeuer reicht ca. 30 Seemeilen(ca. 55,6km) und weißt den Schiffen an Borkum vorbei den Weg in den Hafen von Emden.

Zurück nach Norddeich

Anschließend ging es weiter in Richtung Greetsiel. Hier wollten wir uns die Mühlen anschauen, an den Strand gehen und übernachten. Da der Strand jedoch vom Wohnmobilplatz ein ganzes Stück entfernt ist und uns der Platz optisch nicht ganz so gut gefiel fuhren wir weiter in Richtung Norddeich, wo unsere Reise durch Ostfriesland begonnen hatte. Gegen 17 Uhr kamen wir am Stellplatz an. Da wir uns schon auskannten, entleerten wir zunächst Grauwasser und die Toilette und füllten neues Freischwasser auf.

Da das Mittagessen heute ausgefallen war, entschieden wir uns etwas eher zu essen und gingen anschließend noch an den Strand, schauten dem Sonnenuntergang zu und liefen noch ein paar Meter durch das Watt.

Es war bereits nach 20 Uhr und bereits dunkel, als wir wieder am Wohnmobil eintrafen. Es war zwar noch warm, leider fing es jedoch an zu regnen, so dass wir den Tag im Wohnmobil ausklingen lassen mussten.


Tag 10 - Auf nach Norden

Der Tag startete wieder entspannt mit Brötchen vom Bäcker. Die Sonne schien und es versprach ein schöner Tag zu werden.

Montag und Samstag ist von 8 bis 13 Uhr auf dem Markt in Norden Wochenmarkt und da gerade Montag war, beschlossen wir uns diesen einmal anzuschauen und eventuell ein paar lokale Dinge zu kaufen. Da sich mit dem Wohnmobil so schlecht ein Parkplatz finden lässt und etwas Bewegung mit Muskelkraft dem Körper und der Umwelt auch gut tut, gingen wir zum nahegelegenen Fahrradverleih und mieteten uns für einen Tag Fahrräder. Es gab verschiedene Modelle und Ausstattungen. Angefangen beim einfachen Fahrrad mit Nabenschaltung, über Fahrräder mit Kindersitz bis hin zum E-Bike gab es alles. Auch Sonderfahrzeuge, bei dem gleich 4 Personen treten können gab es. Wir entschlossen uns für die einfache Variante. Im Nachhinein betrachtet muss ich aber klar sagen, dass die Fahrräder zwar fuhren und allem Anschein nach auch StVO konform waren, die Qualität jedoch zu wünschen übrig lies. So war der Sattel locker, die Räder hatte einen leichten Schlag, das Innenlager knackte unangenehm beim Treten und es gab noch ein paar andere kleinere Unschönheiten. Eventuell nehmen wir auf die nächste Reise doch wieder unsere eigenen Fahrräder mit.

Es führen viele Wege von Norddeich nach Norden und auch wieder zurück. Wer es lieber ruhig mag, kann die kleineren Straßen nehmen, wer lieber schnell ankommen möchte, kann den Radweg an der Hauptstraße nehmen. Die Hauptstraße sollte für Erwachsene kein Problem sein, mit Kindern oder für Menschen, die sich nicht ganz so sicher fühlen, ist sie jedoch nicht zu empfehlen, denn sie ist zu Stoßzeiten stark befahren und der Fahrradweg ist zum großen Teil nur ein Schutzstreifen direkt auf der Fahrbahn.

In Norden am Markt angekommen schlenderten wir über diesen. Die größte Anschaffung war ein neuer Suppentopf für das Lagerfeuer, welchen wir auf einer der nächsten Reisen oder bei einer nächsten Gartenfeier zum Einsatz bringen wollen.

Vom Markt erkundeten wir mit den Fahrrädern und dem neuen Topf im Gepäck die Stadt. So ging es schiebend durch die Fußgängerzone hin zur Gnurre Mühle und zur Deichmühle in Norden vorbei an ein paar Spielplätzen. Danach ging es zurück durch die Fußgängerzone mit einer kurzen Pause zur Eisverkostung an Hildas Eisbar. Zur Auswahl stehen sehr viele Sorten, das Eis gibt es in der Waffel oder im Waffelbecher mit Kekslöffel. Es war sehr lecker und das die Verpackung komplett essbar/kompostierbar ist gefiel uns auch sehr gut. Wir tendieren zu ersterem, jedoch ist der Kekslöffel für Menschen mit Zahnproblemen nicht unbedingt zu empfehlen, glücklicherweise gehören wir noch nicht zu dieser Gruppe.

Weiter ging es durch ein paar Nebenstraßen, vorbei an Gärten, Einfamilienhäusern und noch ein paar kleinen und schön gemachten Spielplätzen. Bevor wir wieder auf die Hauptstraße einbogen besuchten wir noch eine der Streuobstwiesen in Norden. Diese gehört zu einem großeren Projekt zum Erhalt und zum Schaffen von Lebensräumen von Insekten und Tieren. Jedes Lebewesen auch der Mensch darf für den Selbstverzehr Obst ernten. Wir fanden 5 kleine bis mittelgroße Äpfel, die vom Geschmack sehr unterschiedlich waren.

Zurück in Norddeich gaben wir unseren Fahrräder wieder ab und gehrten zum Wohnmobil zurück. Leider fing es gegen 17:30 Uhr wieder an zu Regnen und gegen 18:30 Uhr kam dann auch noch Sturm hinzu, so dass wir an diesem Tag nicht noch einmal zum Strand gehen konnten/wollten.

So ließen wir den Tag ausklingen.


Tag 11 - Norderney

Geweckt wurden wir an diesem Tag wieder von einem wunderschönen Sonnenaufgang und einem wolkenlosen Himmel. Wie wir erfahren haben, starten vom Hafen in Norddeich die Fähren nach Juist und Norderney. Beides zwei ostfriesische Inseln. Wir hatten uns am Vortag nach dem Abendbrot überlegt, dass wir an so einem schönen Tag einen Ausflug mit einem Schiff machen und eine Insel besuchen könnten. Die Wahl viel dabei auf Norderney, welche nach Borkum die zweit größte der ostfriesischen Inseln ist. Die Tickets hatten wir auch am Tag zuvor spontan online bestellt und bezahlt.

So starteten wir an diesem Morgen alle zum Bäcker und kauften alles wichtiges für ein spontanes Frühstück am Strand ein. Anschließend ging es weiter zum Fähranleger. Als wir uns über einen kleinen Seitenweg dem Fähranleger näherten wahren wir stark verwundert, denn überall waren "Fahrrad abstellen verboten!" Schilder.

Wir überlegten uns bereits, wo wir unsere Fahrräder abstellen könnten oder was wir ansonsten mit ihnen machen, denn auf die Insel wollten wir sie nicht mitnehmen, da sie für den Strand ungeeignet sind und extra Kosten würden. Glücklicherweise fanden wir dann direkt vor dem Fährterminal direkt an der Hauptzufahrt einen großen und überdachten Fahrradabstellplatz.

Da die Auskunft zu den Abfahrtszeiten der Fähre auf der Webseite etwas unübersichtlich war, waren wir leider etwas früh vor Ort. Dies war aber nicht ganz zo schlimm, da sich ein paar Minuten zu früh im Gegensatz zu ein paar Minuten zu spät leichter überbrücken lassen.

Die Fähre legte gegen 10:37 Uhr vom Fähranleger ab und wir trafen ca. 1 Stunde später auf Norderney ein. Neben Fußgängern und Radfahrer befanden sich auch ein paar Autos mit auf der Fähre.

Auf Norderney angekommen strömten unmengen an Menschen von der Fähre und überfluteten den Strand und die nahegelegenen Straßen. Wir schlossen uns den Massen an und gingen auch zum Strand, breiteten unsere Decke aus und machten ein verspätetes Frühstück. Frisch gestärkt ging es auf der Suche nach Strandschätzen weiter den Weststrand entlang. Neben Muscheln fanden wir auch ein schönes schwarzes und glücklicherweise nicht mehr bewohntes Schneckenhaus.

An der Stelle an der bis 1940 noch der "Malerturm" von Poppe Folkerts, einem bedeutenden deutschen Marinemalers, Zeichners und Grafikers gestanden hatte, bogen wir ins Landesinnere der Insel ab. Dem Wikipedia Artikel zu Poppe Folkerts können weitere Informationen zu ihm und dem "Malerturm" entnommen werden. Vorbei ging es am bade~museum norderney, welches sich im ehemaligen Meerwasserfreibad befindet. Vor dem Gebäude lässt sich eine Wellenmaschine aus dem Jahr 1931 bestaunen, welche damals bereits Wellen von 1,80m Höhe erzeugen konnte und sich auf Norderney im ersten Wellenbad dieser Art in Europa befand.

Weiter ging es vorbei am Fischerhausmuseum und am Teestuuv, welche leider beide auf Grund der Verordnungen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie geschlossen waren. Wir kamen an ein paar Wellnesshotels vorbei und liefen durch ein paar Parks. Bis wir an einer Hütte von Frieseneis ankamen. Selbstverständlich mussten wir hier ein Eis kosten.

Bei Frieseneis kann zunächst gewählt werden ob das Eis in der Waffel, im Becher oder im Brötchen angerichtet werden soll. Wobei sich letzteres für uns nicht so ganz erschloss. Da es wirklich sehr große Kugeln Eis gab, entschlossen wir uns für die Variante mit Becher. Anschließend konnte aus verschiedenen Eissorten wie zum Beispiel "rahmige Vanille", "sonniger Sanddorn", "feinste Schokolade", "knuspriger Inselkrokant", "Teetied"(Schwarzer Tee) und weiteren Sorten gewählt werden. Über die sehr große Eiskugel, welche gerade so in den Becher passte, kommen dann Früchte oder eine Soße wie "himmlische Heidelbeere". Zum Abschluss wird das ganze noch mit Keks- oder Baiserkrümmel dekoriert. Wert wird bei Frieseneis auf lokale Produkte, Biomilch, kurze Transportwege und CO2 Neutralität gesetzt, was an den Verkaufsständen irgendwie auf den ersten Blick nicht so ganz klar wird. Eine Portiion mit einer riesen Kugel inklusive der Dekoration kostet 4,50€. Obwohl die gesammte Komposition bei uns durchaus einen runden und nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, hatten wir in den letzten Tagen zum Beispiel in Neuharlingersiel in der Schleckeria oder in Norden bei Hildas Eisbar eine gefühlt besseres Preis-Leistungs-Verhältnis, sowohl von der Dekoration als auch geschmacklich.

Da wir froh waren, dass es nach dem selbst in der Nebensessoin stark besuchten Weststrand und der Strandpromenande, im Landesinneren etwas ruhiger geworden war, erkundeten wir den Kurpark und gingen vorbei an der Inselmühle von Norderney.

Ein paar Meter weiter stießen wir im neuen Kurpark auf einen schönen Spielplatz und weiteren Spiel- und Spaßangeboten für Kinder. Es gab verschiedene Klettergerüste, Halfpipes, Rutschen, Seilbahnen und vieles mehr. Selbst einen überdachten bereich mit Sand und Klettergerüsten gab es und laut dem Aushang gibt es in den Sommermonaten hier weitere aktive Angebote für Kinder und Jugendliche.

Da die Zeit schneller vergangen war als wir das gedacht hatten, traten wir schon unseren Rückweg zum Fähranleger an und versuchten die Sonderfähre gegen 16:20 Uhr zu bekommen. Wie erhoft schienen nicht ganz so viele Menschen von der Fähre gewusst zu haben, auf jeden Fall war hier bei der Abfahrt noch mehrere Plätze frei und der vorgeschriebene Abstand zu anderen Menschen konnte weitestgehend eingehalten werden.

Gegen 17:30 Uhr verließen wir in Norddeich wieder die Fähre und kehrten zu unserem Stellplatz zurück. Leider fanden wir auf dem Weg kein Restaurant, in dem es für jeden von uns etwas passendes zum Abendessen gegeben hätte oder wir nicht hätten 30 Minuten oder mehr auf einen Platz hätten warten müssen. So entschlossen wir uns die Reste in der Küche des Wohnmobiel zusammenzusuchen und es entstand eine improvisierte Kartoffelsuppe mit kleinen Wienern, welche uns Trotz fehlendem Kartoffelstampfer recht gut gelungen war.

Mittlerweile war es schon recht spät und wir ließen den Tag langsam ausklingen.


Tag 12 - Ein Stück zurück

Für unseren letzten Tag an der Nordsee waren Sturmböhen und Regen angekündigt. Da davon jedoch früh noch nichts zu sehen und spüren war, machten wir mit frischen Leckereien vom Bäcker Frühstück. Danach rollten wir das Stromkabel auf, packten die Auffarböcke und die Trittbank vom Eingang ein und verstauten alle Dinge im Wohnmobiel für die Heimfahrt. Anschließend gingen wir noch einmal an den Strand und genossen die letzten Augenblicke. Kurz vor der Mittagszeit wurde der kalte Wind stärker und es fiehlen die ersten Regentropfen. Zurück am Wohnmobiel entlerten wir noch Grau- und Schwarzwasser, füllten Frischwasser auf und fuhren zum nahegelegenen Versorgungszentrum um unsere Vorräte für die nächsten zwei Tage noch einmal aufzufüllen. Dort machten wir noch eine spannende Entdeckung, denn hier wurden die Kräuter direkt vor Ort im Supermarkt angenaut.

Als wir den Supermarkt wieder verließen regnete es schon stark und der Wind war auch böhiger geworden. So viel unser letzter Abstecher nach Norden buchstäblich ins Wasser und wir hielten nur noch einmal an der Frietbox. Diese warb sehr intensiv mit den "welltbesten Pommes". Ob dies nun so stimmt können wir nicht sagen, aber sie waren definitiv sehr gut und bei einem zukünftigen Besuch von Norden oder Norddeich müssen wir unbedingt wieder einen Abstecher dort hin machen.

Gegen 14:30 Uhr brachen wir dann schlussendlich aus Norden auf und fuhren über Emden, Bremen und Hannover in Richtung Harz. Im Raum Bremen gab es noch eine Vollsperrung der Autombahn, wegen eines verunglückten Teer-LKW, was uns auf einer komplett überlasteten Umleitung über kleine Dörfer gut 30-45 Minuten zusätzliche Fahrzeit einbrachte. Aufgrund von weiteren Verzögerungen entschlossen wir uns dann kurz vor 19 Uhr an einem Rastplatz Abendbrot zu machen und beschlossen dabei nicht noch die drei Stunden weiter nach Thale im Harz, sondern wieder in das ca. 1,5 Stunden entfernte Okertal zu fahren. Diese Entscheidung erweiß sich als gut, da wir aufgrund von weiteren Verzögerungen dann erst gegen 21:30 Uhr an unserem Stellplatz nahe dem Königreich Romkerhall ankamen, bei welchem wir bereits zu Beginn unserer Reise übernachtet hatten.

Wir ließen den Tag ausklingen und wollten am nächsten Tag weiter durch den Harz zum Hexentanzplatz bei Thale fahren.


Tag 13 - Die Hexen tanzen

Gegen ca. 8 Uhr müssen die ersten Kanufahrer und -fahrerinnen am Parkplatz eingetroffen sein, die sich dann vor Ort umzogen. Endgültig geweckt wurden wir nach einer bis dahin sehr ruhigen Nacht durch das Poltern einiger Kanus die nach dem Abladen vom Auto auf den geteerten Boden des Parkplatzes gelegt wurden. Also beschlossen wir bei ca. 10°C Ausentemperatur und ca. 15°C im Wohnmobil die Heizung zu aktivieren, um allen das Aufstehen zu erleichtern. Der Herd und der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee bewegte dann auch die Letzten aus dem Bett zu griechen. Zum Frühstück ließen wir uns dann noch das Krübisbrot aus Norden schmecken. Nachdem alles wieder verstaut war, starteten wir in Richtung Hexentanzplatz bei Thale im Harz, bei dem wir laut Navi in spätestens 1 Stunde hätten ankommen sollen.

Fahrt durch den Harz

Auf unserer Fahrt konnten wir noch etwas den Harz genießen. Wir kamen durch kleine idylische Ortschaften und hatten einen schönen Ausblick über die Berge. Leider kam dann alles anders als geplant. Ungefähr 20km vor dem Ziel gab es mehrere Baustellen und Vollsperrungen und aus 1 Stunde geplanter Fahrzeit wurden schlussendlich 2 Stunden. Zum Parkplatz am Hexentanzplatz geht es eine schmale Straße den Berg hinauf. Die mit dem Wohnmobil auch gut befahrbar ist, auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Eindruck macht.

Auf dem Parkplatz gibt es einen etwas abgelegenen Bereich für Wohnmobile. Die Parkgebür beträgt für Wonmobile und Busse 7€. Ob dies pro Tag oder einmalig gillt ist nicht angegeben.

Hexentanzplatz

Die Nachwuchs Hexen, Zauberer, Trolle und andere Fabelwesen hatten auf der Fahrt ausführlich verschiedenste Zaubersprüche studiert und waren jetzt aufgeregt und wollten endlich mit den Hexen tanzen. Daher haben wir schnell die Rucksäcke gepackt und sind aufgebrochen die Umgebung zu erkunden.

Vorbei am Hexenhaus ging es zum Hexentanzplatz mit den von vielen Bildern bekannten Bronzefiguren.

Neben dem Tanzplatz befinden sich Sovenierläden, ein kleiner Spielplatz und Imbisstände mit Namen wie Hexenküche, Teufelsgrill oder Teufelskombüse. Aus Richtung Parkplatz kommenden befinden sich weitere Aussichtspunkte hinter dem Berghotel Hexentanzplatz. Von diesen aus kann ein Blick in das Bodetal oder auch auf das gegenüberliegende Rosstrappe geworfen werden. Der Ursprung der beiden Namen liegt in der Sprungsage. Laut dieser verfolgte der Ritter Bodo von Böhmen die Königstochter Brunhilde, weil er sie heiraten wollte. Diese wiedersetzte sich diesem Vorhaben und flüchtete auf einem Pferd. Vor ihr tat sich ein Graben auf und sie sprang mit ihrem Ross darüber. Dies soll noch heute der Abdruck eines Pferdehufes auf der Rosstrappe beweisen. Ritter Bodo jedoch viel in die Schlucht und muss seither die beim Sprung verlorene Krone der Königin als schwarzer Hund bewachen. Durch ihn erhielt der Fluss seinen späteren Namen Bode. Mehr Details und weitere Deutungen können zum Beispiel dem Wikipedia Artikel zur Roßtrappe entnommen werden.

Geplant hatten wir anschließend einen Abstieg ins Tal und wollten von dort mit der Schwebebahn wieder zurück zum Hexentanzplatz fahren. Glücklicherweise laßen wir zufällig noch an der Bergstation, dass die Schwebebahn den kompletten Tag gesperrt war und an diesem Tag keine Fahrten wegen ungünstigen Wetterbedingungen stattfinden.

Tierpark

Sichtlich entteuscht ging es zurück zum Hexentanzplatz. Dort angekommen entschieden wir uns für einen Besuch im Tierpark. Hier sind angefangen beim Rothirsch über Wölfe bis hin zum Luchs auch viele einheimische Tiere zu bewundern. Kurz vor dem Ausgang gibt es dann noch die Hexentränke mit vielen Leckerreien und einem neu gestalteten Spielplatz. Wir nutzten die Gelegenehit und legten eine kleine Kaffee- und Eispause ein.

Der letzte Abend

Bevor es zurück zum Wohnmobil ging erkundeten wir noch etwas die Umgebung und bereiteten dann im Wohnmobil die Lasagne im Omnia zu.

Nach dem Abendessen gingen wir noch eine Runde und hofften eventuell den Sonnenuntergang in Richtung Brocken bewundern zu können. Doch leider waren ausgerechnet in dieser Richtung zu viele Wolken am Horizont, die die von unserem Standpunkt aus sichtbaren Berge das Herzes mit einem großen Schatten überzogen.

Die meisten PKW und Busse hatten bereits vor 18 Uhr den Parkplatz verlassen und gegen 20 Uhr verließen auch die letzten Wohnmobile den Stellplatz. Übrig blieben wir und ein weiteres Wohnmobil. Lediglich beim Berghotel waren noch ein paar Gäste, die dort zu übernachten schienen.

Wir ließen den Tag langsam ausklingen und hofften, dass die Nacht so angenehm ruhig wie bis jetzt bleiben würde.


Tag 14 - Die Rückkehr

Nach einer sehr ruhigen und sternklaren Nacht erwachten wir gegen 7:30 Uhr. Die Außentemperatur betrug 7°C und die Temperatur im Wohnmobiel war auch auf 11°C gefallen. Wir aktivierten kurz die Heizung auf voller Stärke und erleichterten so fast allen das Aufstehen. Bevor es endgültig losging, warfen wir noch einen letzten Blick vom Aussichtspunkt hinter dem Berghotel. Die aufgehende Sonne tauchte den gut sichtbaren Brocken in ein angenehm rötliches Licht.

Mit einem letzten Gruß an die Hexen verließen wir mit dem Wohnmobiel den Parkplatz in Richtung Quedlinburg. Dort hatten wir auf der Karte ein paar Wohnmobilstellplätze gefunden, die eine Entsorgung für Grau- und Schwarzwasser ermöglichen könnten. Leider war der erste Stellplatz belegt und die Entsorgung befand sich hinter der Schranke. So hielten wir lediglich in einer kleinen Seitenstraße an und machten mit frischen Brötchen vom Bäcker um die Ecke ein schnelles Frühstück. Auch am zweiten Platz war die Entsorgung nicht 100%ig klar, da die Anlage zwar vorhanden, jedoch schon Außerbetrieb schien. Da wir nicht mehr Zeit investieren wollten ging es auf die Autobahn A36 in Richtung Heimat. Vorbei an Leipzig kamen wir am frühen Nachmittag gegen 13Uhr in Chemnitz an.

Wir räumten das Wohnmobil aus und machten die Endreinigung bevor wir es noch am Abend wieder bei der Vermietung abgaben.


Rückblick

Ein paar Tage sind vergangen und wir schauen zurück auf unseren Urlaub in Ostfreisland an der Nordsee. Diesen können wir relativ kurz zusammen fassen. - Es war schön. - Das war es wirklich, denn ähnlich wie bei unserer Wohnmobielreise an die Ostsee 2020 haben wir wieder die Flexibilität genossen. Auch wenn wir nicht jeden Tag an einem anderen Ort standen, waren wir frei in unserer Wahl, ob wir noch bleiben, weiterfahren oder vielleicht doch noch einmal zurückkommen.

Die Nordsee und das Wattenmeer haben uns sehr gut gefallen. Es war schön nach unserer Nordsee-Reise 2013 mit Verstärkung noch einmal hier zu sein. Jedoch hatten wir vermutlich Glück, dass wir außerhalb der Schulferien fahren konnten, denn so waren viele der Hotels und Ferienwohnungen nicht belegt, wodurch die Strände und Städte nicht so überlaufen waren.

Bei unseren Zwischenstops im Harz haben wir neue und spannende Regionen in Deutschland kennengelernt. Auch wenn wir während unseres Bauernhof-Urlaubs bereits 2019 im Harz waren. Bei den Übernachtungen im Wohnmobiel und dem damit flexibleren Tagesablauf entstand einfach ein positiveres und freieres Gefühl, als wenn jeden Tag in die Ferienwohnung zurückgekehrt werden muss.

Wir planenen bereits die nächsten Reisen mit Wohnmobil und sind gespannt, was noch auf uns zu kommt.

Was wir an unserem diesjährigen Wohnmobil gut und nicht so gut fanden kann im Artikel zu Erfahrungen mit dem Knaus L!ve Traveller 600 DKG 2020 nachgelesen werden.